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Großfamilie

Der Begriff “Familie” ist dem lat. “familia” entlehnt, wo er soviel wie “Hausstand, Hausgenossenschaft” bedeutet, d.h.Zusammenleben mehrerer miteinander verwandter Personen in einem Haus. Umfasst dieser Kreis von Menschen mehrere Altersgruppen, sprechen wir von einer Großfamilie, also einem Familienverband, der außer den Eheleuten auch die verheirateten Kinder, deren Ehepartner und Kindeskinder (Enkel) mit einbezieht.
Die zunehmende Industrialisierung im 19. Jahrhundert, dann im 20. Jahrhundert die wachsende Zahl der berufstätigen Frauen, die damit verbundene Familienplanung, all dass ließ in den Industriestaaten die Geburtenzahlen sinken und Kern- bzw. Kleinfamilien entstehen. Familien mit vier oder mehr Kindern sind in Anbetracht dieser Entwicklung heute eher selten, zu hoch erscheinen den Eltern möglicherweise die Kosten (Wer vermietet an eine sechsköpfige Familie ?), auch wenn solche Großfamilien natürlich mehr Anspruch auf Förderung geniessen als Kleinfamilien. Auch die heute moderne Form der “Patchworkfamilie” kann zur Großfamilie führen: wenn jeder Partner auch nur ein bis zwei Kinder mit in die neue Beziehung einbringt und noch ein gemeinsames Kind hinzukommt, ist schon eine neue Form der Großfamilie entstanden.

Herkömmliche Großfamilien finden wir in den Industrienationen eigentlich nur noch – zu einem gewissen Prozentsatz – in der Oberschicht und in Familien mit Migrationshintergrund, außerdem in Landstrichen, in denen vorrangig Landwirtschaft betrieben wird. Hier wohnen die einzelnen Kleinfamilien zwar jede für sich, aber doch alle so nah zusammen, dass die Möglichkeit des ständigen Kontaktes und damit das Gefühl der Großfamilie gegeben ist.

Großfamilien finden wir aber heute vor allem noch in armen Ländern mit überwiegend landwirtschaftlichen Strukturen. Hier dient Kinderreichtum als “Altersvorsorge” für die Eltern, da eine soziale Absicherung im Alter anders oft nicht möglich ist. Außerdem zeigt sich, wie überlebenswichtig und wie selbsttragend diese Institution ist, wenn z.B. die Mutter bei der Geburt eines Kindes stirbt: das Kind wird dann von der Großfamilie mit versorgt. Diese Großfamilien weisen meistens sehr patriarchisch geführte Autoritätsstrukturen auf.

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