Der Begriff “Beikost” bezeichnet die Einführung normaler Lebensmittel in den Speiseplan eines Säuglings. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt vier bis sechs Monate zu stillen bzw. Pre-Milch zu geben und dann schrittweise Gemüse, zum Beispiel als Brei, anzubieten. Dabei soll Milch aber weiter die Hauptnahrung bleiben. Ein abrupter Umstieg von Mutter- oder Flaschenmilch auf feste Nahrung sollte nicht geschehen. Die WHO empfiehlt Stillkinder über das erste Lebensjahr hinaus nebenher weiter zustimmen.
Wann ein Kind tatsächlich bereit ist von Brust oder Flasche auf Brei umzusteigen ist sehr verschieden. Vor dem vierten Monat Brei anzubieten wird von Expertenseite nicht empfohlen, da der kindliche Darm dafür noch nicht ausgelegt ist.
Für die Einführung von Beikost gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Meist wird eine Milchmahlzeit am Nachmittag durch Brei ersetzt. Für den ersten Brei wird Karotte oder Pastinake empfohlen. Ob man den Brei selbst zubereiten oder auf Gläschen zurückgreifen möchte bleibt dabei jeder Mutter selbst überlassen. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Es gibt allerdings auch eine nicht geringe Anzahl an Babys die sich nicht füttern lassen möchten. Für diese Kinder eignen sich gedünstete Gemüsespalten zum lutschen, die sie selbst halten können. Auch dazu werden Karotten und Pastinaken empfohlen. Beide Gemüsesorten haben den Vorteil, dass sie gegart weich und süßlich werden. So werden sie von den meisten Kindern gut angenommen.
Uneinig sind sich Expertengruppen über den optimalen Zeitpunkt zur Einführung von Kuhmilch, Zitrusfrüchten und Getreideprodukten die Gluten enthalten. Gerade im Bezug auf Allergieprophylaxe werden häufig unterschiedliche Empfehlung ausgesprochen. Kommen in einer Familie viele Allergien vor, sollte mit dem Kinderarzt Rücksprache zu halten, bevor man sich für seinen individuellen Weg entscheidet.
Um Kindern eine gesunde Ernährungsweise nahe zubringen ist ein gutes Beispiel durch die Eltern wichtig. Gemeinsam eingenommene Mahlzeiten stärken das Wir-Gefühl einer Familie und bilden feste Rituale im Familienalltag. Diese können direkt mit der Beikost eingeführt werden.
Bei allen Empfehlungen durch Ernährungsexperten und Ärzte sollte nicht vergessen werden, dass Bedürfnisse und Entwicklungsschritte unterschiedlich sind. Manche Kinder sind früher, manche später bereit für Beikost. Für Eltern ist daher wichtig bei diesem Thema entspannt zu bleiben. Beikostpläne sind immer nur Richtlinien, keine Stechuhren.